A-Piece-of-History-every-day 2025 – Teil 5 (Amphitheater von Arles)

Jean Baptiste Guibert 1750

Als ich den Stich von Jean Baptiste Guibert 1750 zum ersten Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Die dichte Bebauung, mit seinen engen Gassen, das Ausnutzen, scheinbar, jeder Lücke und Nische des ursprünglichen Amphitheaters, die Türme die sich darüber erheben und die klare, ein wenig abweisende Abgrenzung zur Außenwelt schrien für mich nach Abenteuerschauplatz.

Das Amphitheater war von Ende des Mittelalters bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bebaut, kann also vor dem Hintergrund so einiger Epochen genutzt werden. Einen großen Teil dieser Zeit galt es als „Arme-Leute-Viertel“. Mir kommt der Vergleich etwa zu den Hamburger Gängevierteln in den Sinn.

Wie aber würde oder will ich es nutzen?

Die beiden naheliegendsten Ideen wären für mich zum einen als Teil eines Stadtsetting, hier fungiert das Amphitheater als das Klassische „schlimme Viertel“ in dem die Ärmsten der Armen wohnen, sich Verbrecherbanden rumtreiben, man eine eingeschworene und zurecht, nach außen, misstrauische Gemeinschaft bildet. Hier hin hauen Verbrecher ab um sich in den Gängen und Katakomben unter dem Amphitheater zu verstecken. Und die Probleme und Bedrohungen, natürliche wie übernatürliche, interessieren die Leute von außerhalb kein Stück.

Die zweite, ambitioniertere, Idee wäre das ganze als eine Art Megadungeon zu nutzen. Hier gehen wir „noch ein Stück weiter,“ jetzt leben nur noch die verzweifelten der Verzweifelten unter den ehemaligen Einwohnern hier, nach dem das Amphitheater verlassen wurde oder einen Schicksalsschlag erlitt. Während zwar überall die Spuren der vergangenen Epochen zu finden sind, haben nun vor allem unheimliche und bedrohliche Wesen und Schurken sich hier angesiedelt. Und wer weiß was für Geheimnisse aus der Antike noch im Untergrund zu finden sind.

Natürlich gibt es auch noch den Mittelweg, oben das Viertel und im Untergrund eine nicht ganz so ambitionierte Dungeonanlage.

Das ist natürlich nur ein Aspekt des Amphitheaters von Arles, das auch vor und nach seinen Jahrhunderten als Siedlung eine bewegte Geschichte hatte. Vielleicht hat ja jemand noch ganz andere, interessantere, Ideen als der olle Village Idiot

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