Teil 1: Die Vorgeschichte
Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht unterhaltsam ist, anderen Rollenspielern von meiner Kampagne zu berichten.
Wir haben eine langjährige Rollenspielgruppe, mit der wir seit einigen Jahren auch D&D5 spielen. Wir haben die Tiamat-Kampagne durchgespielt und dann noch bis Stufe 20 weitergemacht, bis uns die Abenteuer ausgingen.
Dann habe ich als SL übernommen und habe eine alte Kampagne ausgegraben, die ich schon immer mal leiten wollte: Age of Worms. Das hat nichts mit der Stadt am Rhein zu tun, sondern ist eine klassische, eher dungeonlastige Kampagne, die von Paizo Publishing als Abenteuerpfad im „Dungeon“ über 12 Ausgaben 2005-2006 für D&D 3.5 veröffentlicht wurde, mit Begleitartikeln im Dragon und Online-Ergänzungen. Paizo hatte seinerzeit (2002) die Zeitschriften „Dragon“ und „Dungeon“ von Wizards of the Coast übernommen und das Format mehrteiliger Abenteuer bis hin zu langen Kampagnen entwickelt, das ihnen später mit „Pathfinder“ zu großem Erfolg verhelfen sollte. Eine Übersetzung des Dungeon gab es nie, deswegen werde ich im weiteren englische Begriffe nutzen. Es gab noch zwei weitere Kampagnen aus dieser Zeit, Shackled City und Savage Tide, die ein vergleichbares Format haben, Shackled City wurde auch als Hardcover veröffentlicht. Alle Abenteuer, Artikel und online-Ergänzungen zusammen haben bei Age of Worms über 600 Seiten.
Die Kampagne ist auf der World of Greyhawk angesiedelt, auch wenn das in den Abenteuern eher am Rande erwähnt wird, um die Abenteuer generisch zu halten. Es gibt Tipps, die Kampagne in den Forgotten Realms und auf Eberron zu spielen, und somit die drei damals offiziell unterstützten Spielwelten abzudecken. Greyhawk wurde vor allem deswegen gewählt, weil der damalige Chefredakteur Erik Mona langjähriger Greyhawk-Fan ist und unter dem Pseudonym Iquander schon in den 90ern Greyhawk-Material geschrieben hat.
Die Kampagne hat ihren Ausgangspunkt in einer kleinen Stadt namens Diamond Lake, die im Herrschaftsgebiet der City of Greyhawk liegt, einer der größten und wichtigsten Städte auf Greyhawk (grob vergleichbar mit Stadtstaaten der europäischen Renaissance, die ihr Umland beherrschten). Diamond Lake zeichnet sich durch zahlreiche Minen aus, die von mehr oder minder skrupellosen Minenbetreibern ausgebeutet werden – wobei das Ausbeuten sich nicht nur auf die Mine, sondern auch die Arbeiter darin bezieht. Die Stadt hat ein „frontier feel“, Wild-West-Klischees sind vielfach deutlich sichtbar. Mafiöse Geschäftsmänner beherrschen die Stadt nach Belieben, ihre Schläger schüchtern alle ein, die ihnen mißliebig sind, und die einfachen Leute müssen ihr Auskommen hart erarbeiten. Da die Stadt Greyhawk nicht gerade ein Ausbund an Tugend und Menschenfreundlichkeit ist, interessiert das keinen, so lange der Rubel rollt. (Ähnlichkeiten zu der später von Paizo beschriebenen Stadt Sandpoint in den Adventure Paths sind sicherlich nicht rein zufällig). In diesem entzückenden Ort sind nach Vorschlag der Autoren die SC ansässig und haben ihn auch noch nicht allzuweit verlassen. Es gibt Vorschläge, wie auch eher unpassende Charaktere, wie Druiden, Barbaren und Waldläufer dort „hinerklärt“ werden können.
Aufgrund der Tatsache, dass die Kampagne fast 20 Jahre alt und recht populär ist, gibt es einiges an Material dazu. Da wir online spielen, sind battlemaps für VTTs natürlich wichtig. Es gibt mehrere Versionen der wesentlichen Spielwerte der Gegner und NSC für 5e. Und es gibt Foreneinträge und andere Beiträge von Leuten, die die Kampagne schon gespielt haben. Das ist durchaus hilfreich.
Teil 2: Die Charaktere https://kritischerfehlschlag.de/2025/06/13/kampagnenbericht-age-of-worms-2/
2 Kommentare zu „Kampagnenbericht: Age of Worms“